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Mein Tier muss operiert werden – was jetzt?

  • naturgesund4pets
  • 2. Apr. 2024
  • 5 Min. Lesezeit

Auch wenn wir uns mit bestem Wissen und Gewissen um unsere Tiere kümmern, kommt doch eventuell irgendwann im Laufe eines Tierlebens ein kleiner oder größerer operativer Eingriff auf unsere Fellnasen zu. Sei es, dass deinem Tier der Zahnstein entfernt werden muss, eine Notoperation ansteht oder ein geplanter chirurgischer Eingriff bevorsteht. All dies benötigt immer eine Narkose. Diese birgt natürlich auch Risiken. Aber mit einer guten Vorbereitung und einer guten Nachsorge ist eine solche kein all zu großes Problem. Im Anschluss an eine Operation ist es wichtig, dein Tier eine optimale Genesung zu bieten.  



Bevor wir aber zur Genesung kommen, möchte ich kurz ein paar Informationen einer Narkose aufzeigen.


1.     Eine Narkose schaltet Schmerzen aus, die Muskeln erschlaffen und dein Tier fällt in einen tiefen Schlaf. Die verabreichten Anästhetika bewirken eine vorübergehende Nervenausschaltung außerdem werden Herz, Atmung und der Magen-Darm-Trakt beeinflusst.


2.    Es gibt verschiedene Arten von Narkosen und werden immer individuell ausgewählt:


a.    Injektionsnarkose: hier wird deinem Tier eine Spritze mit den Anästhetika verabreicht (Venen oder Muskel), diese Art ist weniger schonend, da diese Narkose über Leber und Niere abgebaut wird. Sie wird meist nur bei sehr kleinen und kurzen Eingriffen angewendet. Ist eine preisgünstige Variante.


b.    Inhalationsnarkose: ist als eine der sichersten Narkosearten bekannt und wird für längere Operationen, ältere Tiere und bei bekannten Risiken angewandt. Deinem Tier wird hierzu zuerst über einen Venenzugang ein Sedativum (Beruhigungsmittel) und dann ein Kurznarkotikum verabreicht. Jetzt fällt dein Tier in einen Tiefschlaf und man kann es intubieren. Über diesen Tubus werden nun ein Narkosegas und Sauerstoff zugeführt, dass in die Lungen gelangt. Die Menge des Mittels kann hier individuell angepasst werden. Außerdem wird dein Tier hier über verschiedene Instrumentarien (EKG, Blutdruck, Pulsoxymeter usw.) überwacht. Diese Narkoseart wird über die Atmung ausgeschieden und belastet somit nicht Leber und Niere in großem Maße. Diese Art ist allerdings aufwendiger und somit auch teurer.


c.    Intravenöse Narkose: hier wird deinem Tier ebenfalls ein Venenkatheter gelegt über dem ständig kurzwirksamen Narkosemittel verabreicht werden. Diese Art ist ebenfalls sehr gut steuerbar aber auch relativ teuer.


d.    Lokalanästhesie: Diese Art wird eingesetzt, um bestimmte Körperteile schmerzunempfindlich zu machen. Muss eine bestimmte Körperregion wie beispielsweise bei einem Kaiserschnitt betäubt werden nennt man dies Regionalanästhesie und wird über das Rückenmark verabreicht.


e.    Kurznarkose (Sedierung): wirkt sehr schnell und wird mit einem Gegenmittel wieder aufgehoben. Hier erfolgt keine Intubation sowie zuführen von Sauerstoff. Diese Art verwendet man meist bei Tieren, die geröntgt werden müssen oder bei Tieren, die sich nicht untersuchen lassen wollen und heftig zur Wehr setzen.


3.    Eine Gründliche Voruntersuchung ist bei einer Narkose unumgänglich. Hier wird der Gesundheitszustand gründlich gecheckt und ggf. Blut abgenommen und Röntgenbilder gemacht.


4.    Auch du kannst deinen Hund zu Hause schon sehr gut auf die Narkose vorbereiten:


a.    Dein Tier sollte 12 bis 15 Stunden vor der Operation nichts mehr fressen.


b.    Es sollte sich kurz vor der Operation noch einmal entleeren dürfen


c.    Es sollte einen guten Allgemeinzustand haben sowie nicht krank sein


d.    Bring es gut ausgeruht zu diesem Termin


e.    Du kannst dein Tier schon im Vorfeld unterstützen mit einer gesunden Ernährung und naturheilkundlichen Mitteln, um das Immunsystem zu stärken und ihm die Narkose zu erleichtern und besser wieder abbauen zu können.


f.    Du kannst ihm vorab und in Rücksprache mit deinem behandelnden Tierarzt homöopathische Mittel verabreichen.


5.    Bei der Nachsorge in der Klinik wird dein Tier auf einer Intensivstation untergebracht und dort weiter überwacht. Außerdem verbleibt dein Tier danach noch ein paar Stunden oder ggf. über Nacht in der Klinik.




Geht es deinem Tier nach der Operation so gut, dass es nach Hause darf, kommst nun du als Tierbesitzer ins Spiel. Es ist jetzt deine Aufgabe deinem Tier die Genesungsphase / Rekonvaleszenz so angenehm wie möglich zu machen, damit es schnell wieder auf die Beine kommt. Denn in dieser Zeit soll sich der Organismus deines Tieres erholen und stärken, damit ein optimaler Genesungszustand erreicht wird.


 Wie du das tun kannst, zeige ich dir hier auf:


1.     Gönne deinem Tier vor allem Ruhe und Zeit sich von der Narkose und dem operativen Eingriff zu erholen. Biete ihm Futter an aber gib ihm Zeit mit dem Fressen. Viel Flüssigkeit ist sehr wichtig ggf. mit Kräutertees (Achtung: bei Katzen aufpassen, hier sind nicht alle Kräuter geeignet) oder Knochenbrühe.


2.    Unterstütze dein Tier mit besonders reichhaltigem, gesundem und abwechslungsreichem Futter sowie effektive und passende Nahrungsergänzungsmittel.


a.  Passende Nahrungsmittel: 

  • Leicht verdauliche Fette und Proteine

  • Falls eine Gewichtszunahme erforderlich ist, dann gehe auf fettreiche Fleischsorten wie Lamm, Euter oder Pansen oder fettreichen Quark. Je nach Verträglichkeit kann man auch Fischöle einsetzen. Beim Hund ebenfalls je nach Verträglichkeit die pflanzlichen Komponenten etwas erhöhen (achte dabei auf die Kotkonsistenz, ist es zu breiig oder fetthaltig dann reduzieren oder weglassen)

  • Beim Hund kannst du vermehrt Obst, Gemüse oder Sprossen füttern

  • Ei bzw. Eigelb ist hier eine optimale Zufütterung gerne auch als Snack mit Quark und Honig (Katzen nicht mehr als 1 TL am Tag)

  • Nüsse je nach Verträglichkeit (nicht bei Katzen)

  • Natürlich gibt es im Handel auch spezielles fertiges Futter für Hunde und Katzen, die auf die Bedürfnisse nach einer Operation abgestimmt sind (hier auch auf die Verträglichkeit achten.)

 

b.  Passende Nahrungsergänzungsmittel:

  • Algen

  • Blütenpollen (nicht bei Katzen – Vergiftungsgefahr)

  • Honig (bedingt bei Katzen und höchstens 1 TL am Tag)

  • Kolostrum

  • Moortränke

  • EM – Produkte

  • Gerstengras

  • Vital- Heilpilze

  • Brennnesselsamen

  • FOS

 

3.    Auch mit Homöopathischen Mitteln kannst du dein Tier nach einer Operation positiv unterstützen. Hierzu frage deinen Tierarzt oder einen erfahrenen Tierhomöopathen, Ernährungsberater oder Tierheilpraktiker.


4.    Mach mit deinem Tier, je nach Schwere der Operation, ein langsames und sanftes Bewegungstraining (ggf. suche einen Tierphysiotherapeuten auf)


5.     Auch die Wundpflege kannst du mit beobachten. Schaue jeden Tag, ob die Narbe gut verheilt und ob eventuelle Entzündungszeichen zu sehen sind. Die ersten Tage nach der Operation kümmert sich hier erstmal dein Tierarzt darum. Im Anschluss kannst du mit geeigneten Wundpflegemittel die Wundpflege selbst durchführen. Wechsel bei Bedarf auch den Verband. Solltest du dir hier unsicher sein was dafür geeignet ist und ob du es richtig machst, kannst du deinen Tierarzt, einen Gesundheitsberater mit Wundpflegekenntnissen oder auch einen Tierheilpraktiker zu rate ziehen.


6.    Sei so gut es geht für dein Tier da. Es braucht gerade in dieser Zeit viel Zuwendung und das Gefühl es ist nicht allein.



Die 5 Anzeichen einer Entzündung:
Rubor = Rötung
Dolor = Schmerz
Tumor = Schwellung
Calor = Wärme
Funktio Laesa = eingeschränkte Funktion







Die Genesungsphase ist immer abhängig von der Größe und Schwere des Eingriffs und des körperlichen Zustandes vor der Operation. Deshalb ist es wichtig, dein Tier vor einer geplanten Operation schon gesund zu ernähren und sein Immunsystem zu unterstützen.






Ziel eines solchen Heilungsprozess ist immer:


  • Gesteigerte Bewegungs- und Lebensfreude

  • Schmerzfreiheit

  • Stabile Organfunktionen

  • Normales Körpergewicht



Wie am Anfang schon erwähnt, kann eine Narkose eine Belastung der Entgiftungsorgane (Leber und Niere) sein. Deshalb solltest du dein Tier ggf. nach Genesung ausleiten, damit die Stoffe der Narkosemittel aus dem tierischen Körper besser ausgeschwemmt werden. Sprich hierzu gerne deinen Tierarzt, Tierheilpraktiker, Gesundheitsberater oder Ernährungsberater an.


Zum Schluss wünsche ich dir und deinen Fellnasen bei einem operativen Eingriff eine gute Genesungsphase.

 

Deine Ernährungs- und Gesundheitsberaterin

Kerstin von naturgesund4pets


PS: Hier noch ein paar Produkte die nach einer Operation gegeben werden können:





 
 
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